Montag, 2. Februar 2015

Die keltischen drei Bethen **


In einem FrauenKreis zu sein ist wie von einer lange verloren geglaubten Geliebten endlich wieder sanft in ihren Armen empfangen zu werden ... Ein tiefes Heimkommen - mit nichts vergleichbar! DANKE! „heart“-Emoticon

Meine liebe Großmutter mütterlicherseits, die mich als drei-tägiges Baby in ihre Familie aufnahm (da meine Mama in München zu studieren begann) und die mich bis zu meinem 12. Lebensjahr intensiv begleitete, hieß
Anna-Margaretha (* 13.8.1918 + 15.8.2007), 
ihre zweite Tochter, meine liebe Tante hieß
Barbara Karin (* 5.4.1949 + 6.7.2008) 
und der Name meiner lieben Schwester war
Katarina Miriam (* 27.7.1986 + 3.8.1998).

So fühle ich mich auf eine besondere und tiefe Weise mit dem Thema "Keltisch-alpenländische Mutter- und Schicksalsgöttinnen" verbunden. Hier immer wieder einzutauchen, zu forschen und zu entdecken, ist ebenso ein Eintauchen in meine Wurzeln, die mich auf meinem Weg im Hier und Jetzt halten, tragen und nähren .

DANKE an drei ganz besondere Frauen und ihr Hier-Sein, an die Zeit, die wir miteinander verbringen durften und die großen Geschenke, die sie auf die Erde und in mein Leben gebracht haben wie auch ihr würdevolles Vorangehen! In meinem Herzen seid Ihr immer lebendig. Namasté!

In Liebe, Eure Sandra **


Ebenso großen Dank für diesen Beitrag an www.artedea.net

Bethen - Keltisch-alpenländische Mutter- und Schicksalsgöttinnen






Die Heiligen drei Madln 

WilbethAmbeth und Borbeth bilden als Bethen die göttliche Triade als Erd-, Mond- und Sonnenmutter. Sie sind Schicksalsgöttinnen und im christlichen Sinn Nothelferinnen.
Die drei Bethen werden meist als gütigen Frauen beschrieben, die durch die Lande ziehen, weisen Rat erteilen, Gaben schenken und mit denen man auch über das Schicksal reden oder verhandeln kann. Die Menschen glaubten an die Kraft der Bethen und wandten sich an sie bei Angelegenheit in Sachen Fruchtbarkeit bei Mensch, Tier und Feldern, für den Schutz der Arbeit bei allen Erntezyklen, bei Geburten, Krankheiten und Tod.
Damit reihen sie sich in die Triaden der großen Schicksalsgöttinnen wie die griechischen Moiren, die germanischen Nornen, der römischen Parzen. In der slawischen Mythologie gibt es die Zorya. Auch anderen südosteuropäischen Völkern sind Schicksalsgöttinnen bekannt. Sie heißen dort albanisch Fati, rumänisch Ursitori, serbokroatisch Sudice, slowenisch Rojenice und tschechisch Sudicky. Die Bethen sind auch unter „die saligen Frauen" als Kinder- oder Schicksalsfrauen bekannt. Das Wort „salig" ist das alte keltische Wort für Heil und Heilig (Heil bringend)

Alte Göttinnen und christliche Heilige

Der Glaube und der Kult rund um die drei Bethen hielt sich im Volk sehr lange. Allerdings unterlagen die Namen der einzelnen Göttinnen immer wieder verschiedenen Änderungen, ihre grundsätzliche Kraft und ihre Wirkungsweise blieben allerdings weitgehend gleich. Kannte man die drei Göttinnen als keltische AmbethWilbeth und Borbeth, so erschienen sie unter dem Einfluss des Christentums und des römischen Reichs und dessen Wertbegriffen göttlicher Verehrung als die Heilige Fides, die Heilige Spes und die Heilige Caritas.
Wörtlich also Glaube, Hoffnung und Liebe. Die drei Heiligen sollen zusammen mit ihrer Mutter Sophia im 2. Jahrhundert n.u.Z. in Rom enthauptet worden sein, weil sie sich standhaft weigerten, ihren Glauben zu verleugnen. Vielleicht machte sie das den Frauen so lieb, die auch ihren Glauben an die Dreifaltige nicht verleugnen wollten.
In den keltisch geprägten Ostalpen war die römisch-katholische Maria anfänglich keine passende Lösung, um den mütterlich-weiblichen Aspekt der Großen Göttin zu ersetzen. Hier mussten die alten Bethen herhalten, die im Laufe des Mittelalters zu den „Drei Heiligen Madln" modifiziert und von diversen Heroen, vulgo Nothelfern begleitet wurden. Wobei auch der Bethen-Kult von der christlichen Kirche zur Zeit der Kreuzzüge nur sehr geringfügig verändert in die Verehrung der drei Heiligen Margarethe, Barbara, Katharina übernommen wurde.

Kultplätze und Wallfahrtsziele

Wie so oft unterschieden sich Heilige von ihren „heidnischen" VorgängerInnen oft nur durch vorgeblich „christliche" Vornamen. Gleichzeitig wurden die heiligen Orte der KeltInnen, die in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft an Steinen, Bergen, Quellen, Bäumen, Kreuzungen u.a. lagen, okkupiert. Die ehemals „heidnischen" Kultplätze wurden Wallfahrtsziele, die durch einen (oft sehr oberflächlichen) Wechsel von Göttinnen zu SchutzpatronInnen bei zuerst annähernd gleichbleibender mythologischer Funktion „christianisiert" wurden.
Da der Glaube an die Kraft der Göttinnen nicht einfach abzuschaffen war, hatte man ihnen ein christliches Gewand angezogen und ein Martyrium für den Christengott nachgesagt. Auf diesem Wege konnte sich allerdings die Verehrung der Muttergottheit über Jahrtausende halten. Förderlich dabei war sicher die dreifaltige Gestalt. Denn eine Dreifaltige war besser zu verstecken als eine einzige Göttin. Wer von der Verehrung der Dreifaltigkeit sprach, wer zu den weiblichen Heiligen betete, war unverdächtig, beging keine Ketzerei.

Das Martyrium von Barbara, Katharina und Margarethe

Wer eine ordentliche Heilige sein will, muss dafür aber natürlich auch ordentlich leiden:Barbara wurde von ihrem eifersüchtigen Vater in einem Turm eingeschlossen und als sie ihm gestand, dass sie dem christlichen Glauben anhing, wurde sie sogar von ihm getötet.
Auch Margarethe wurde von ihrem Vater abgöttisch geliebt, auch seine Liebe schlug in Hass um, als er erfuhr, dass sie von ihrer Amme zum christlichen Glauben geführt worden war. Er ließ sie in den Kerker werfen, wo der Teufel sie in Gestalt eines Drachen erschreckte, verschlang und allerdings unversehrt wieder ausschied ...
Katharina wurde zusammen mit ihrer Mutter Christin und weigerte sich, den römischen Göttern zu opfern. Dafür sollte sie aufs Rad geflochten werden. Aber Engel entführten sie zum Sinai. Historisch belegbare Quellen, dass diese drei Heiligen jemals gelebt haben, gibt es nicht. Gelangten die christlichen Heiligen Barbara, Margarethe und Katharina zu ihrem heiligen Ruhm, zu ihrer göttlichen Kraft, indem sie grausam gestorben und/oder gefoltert worden sind, so sind die keltischen Bethen wesentlich lebensbejahender.
Ambeth, die zu Margarethe wurde, ist die Leben gebärende Mutter, sie ist licht und gut. Als Symbol für das Ewige Leben, für den Kreislauf „Geburt-Tod-Wiedergeburt" ist sie oft mit einer Schlange der Urmutter dargestellt. 
WilbethKatharina teilt das Schicksal zu und symbolisiert den Lebenslauf. Wil-Beth hat als erste Silbe "Wil" und entspricht dem englischen "Wheel", das Rad bedeutet. Wil-Beth heißt demnach "Rad-Bethe", im Sinne von Schicksals-Bestimmerin oder Lebensrad. Auf ihrem Spinnrad spinnt sie den Lebensfaden.
Borbeth wurde zu Barbara. Sie hat den typischen Leben-Tod Aspekt. Zum einen schneidet sie den Lebensfaden ab. Die Silbe „Bar" bedeutet einerseits gebären, geborgen (englisch: born), andererseits auch Bahre, Totenbahre. BAR hat auch als Rune genau diese Bedeutung. Borbeth verkörpert die Mutter Erde, die ihren dunklen, bergenden Schoß auftut, um Menschen zu gebären und wieder in sich aufzunehmen. Ihr Symbol ist der Turm oder Bergfried, der zur Bewachung dient und damit Geborgenheit und Sicherheit garantiert. Sie stellt auch den dunklen, schwarzen Aspekt der Göttin dar, der vor allem im Winter seinen Platz hat.


siehe auch dieses Video von Mystica.TV




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