© Fotos von Andreas Schmid, Christoph Fink und Katharina
Sebert
A U G E N K O N T A K T - Experiment * M ü n c h e n Odeonsplatz * 15.10.15 **
Meine persönliche Erfahrung ** geschrieben von Alexandra Astrid Reif am 25.11.2015
Ein Video der Australier THE LIBERATORS taucht immer wieder hier in Facebook auf. Mal hier. Mal dort.
Es zeigt Menschen, die sich lange gegenseitig in die Augen blicken und dann oft inniglich umarmen oder still weinen. Mitten in einer Großstadt. Mitten im Zentrum des regen, bunten, oft unaufmerksamen Treibens, das doch so sehr vom Tun und von manchen selbst auferlegten Zwängen bewegt ist.
Dieses Video berührt zutiefst, erinnert und schenkt Hoffnung. Ein LichtBlick am Ende eines langen, dunklen Tunnels. Eine Oase des Innehaltens, der Stille und der Ruhe. Nahezu eine Fata Morgana, die sich hier vor der so sehr nach Berührung, echter Begegnung, Geborgenheit und Liebe dürstenden menschlichen Seele auftut.
Ankes kurzer Kommentar zu diesem Video "Das wünsche ich mir auch für München." berührt mich, bewegt mich, zündet in mir einen Funken des Machbaren. ErInnert mich an einen Traum während meiner Reise in die USA am tiefsten Punkt, in dem ich lange in die Augen eines so sehr geliebten Menschen blickte und weinte. Und diese Idee, dieser Impuls fällt auf fruchtbaren Boden, der sich schon lange vorbereitet hatte. Wird Realität. Katharina und ich beschließen, das Augenkontakt-Experiment für München in die Wege zu leiten und umzusetzen. Auch in ihr keimte schon sehr lange der tiefe Wunsch, dieses Experiment in die Welt zu bringen.
Wir entscheiden uns für einen Tag, an dem sich über 150 Städte weltweit vernetzt und verbunden haben, um ein Zeichen zu setzen und eine Botschaft zu vermitteln:
Wir sind alle Menschen, die im Grunde ihres Herzens dieselben Wünsche und Sehnsüchte miteinander teilen. **
Wir wünschen uns Liebe und Frieden für die Welt. **
Wir wünschen uns ein Miteinander in Offenheit und wahrhaftiger Begegnung, um voneinander zu lernen und miteinander zu wachsen. **
Wir wollen uns im Herzen verbinden und berühren, um miteinander all das zu heilen, was uns vielleicht jetzt noch davon abhalten mag, unser wahrhaftiges Sein zu leben und der Welt zu schenken. **
Wir wollen uns an den Händen halten und gemeinsam diese wundervolle Erde wieder als das erkennen, was sie ist und immer war:
Ein wahrhaftiges P a r a d i e s. ** „heart“-Emoticon
Am Donnerstag, den 15. Oktober ist es überraschend kalt. Der Odeonsplatz in München füllt sich relativ rasch mit vielen Menschen, Frauen und Männern. So viele Helferinnen und Helfer, die sich im Vorfeld bereits gemeldet haben und von ganzem Herzen gerne mit dabei sein wollen. Es ist unbeschreiblich, in welch kurzer Zeit unsere Veranstaltung hier auf Facebook geteilt und verbreitet wurde, welche Freude und Begeisterung es ausgelöst hat und wie inspirierend es wirkt. Viele weitere deutsche Städte beteiligen sich.
Der erste Mann im Alter von vielleicht 70 Jahren, der sich mir gegenüber setzt, läßt sich auf meine Einladung ein, es "einfach auszuprobieren". Nach kurzer Zeit verschwimmt alles vor meinen Augen. Auf einer anderen, nicht sichtbaren Ebene entsteht ein Raum zwischen uns, den jeder von uns betreten darf und kann oder auch nicht. Ein heiliger Raum, der mit dem gefüllt wird, was wir beide dort in diesem Moment hinein geben. Nach einiger, fast schon endlos gefühlter Zeit spreche ich ihn an. Er sagt, er könne jetzt hier den ganzen Tag so sitzen.
Als wir uns entschließen, den gemeinsamen Raum wieder zu verlassen, erzählt er mir seine Lebensgeschichte. Er war einst -vor vielen, vielen Jahren- als Nebendarsteller beim Film tätig und zeigte mir eine Zeitschrift, auf deren Titelbild er als junger Mann neben Klaus Kinski abgebildet war ....Er schwelgt in vergangenen Erinnerungen, wirkt ein wenig traurig und ein bißchen einsam. Dankbar für diese Begegnung fragt er mich, ob er nun eine Spende geben solle. Doch alle FilmerInnen, FotografInnen, HelferInnen, alle, die Plakate geklebt und entworfen haben, weiße Armbinden genäht haben und so vieles mehr ... sind aus reiner Freude dabei, "arbeiteten" unentgeltlich. Ich bin zutiefst dankbar für alle HelferInnen und BegleiterInnen. *** „heart“-Emoticon
An diesem Tag darf ich noch mit weiteren Frauen und Männern Augenkontakt teilen, betrete immer wieder Räume mit ihnen, darf umarmen, halten, sogar die Stirn küssen ...
Jenseits aller Worte entwickelt sich eine ganz eigene Form der Kommunikation.
Immer ist es eine tiefe Berührung, die ich dabei wahrnehme. Wir spiegeln uns gegenseitig. Selbst. Im Gegenüber. Momente der Begegnung, in denen wir Menschen uns (ver)wandeln. Zurück zu dem, was auch wir schon immer waren: Lebendige, empfindsame Wesen, die sich gegenseitig so gern berühren und am anderen freuen. Die in Gemeinschaft sein und miteinander teilen wollen, was sie auf ihrer ganz persönlichen Reise durch dieses wunderbare Erdenleben erleben und erfahren dürfen, die einander zuhören und wieder staunen wollen über all diese Wunder, die uns tagtäglich begegnen, wenn wir die Welt um uns herum mit allen Sinnen wieder wahrnehmen. Langsam. Achtsam. Behutsam.
In meinem Herzen ist es ganz warm.
Ich freue mich so, daß dieses "Kindlein", das wir an diesem Tag "geboren" haben - so fühlt es sich für uns an - nun erneut in die Öffentlichkeit geführt wird. Es gibt eine Fortsetzung.
Am 20. Dezember, dem vierten Adventssonntag (einen Tag vor der Wintersonnenwende mit dem kürzesten Tag und der längsten Nacht im Jahr), werden wir erneut Augenkontakt am Odeonsplatz in München anbieten. Diesmal mit "freien Umarmungen". Wahlweise. Oder beides.
Wir erheben unsere Stimme für den Frieden in dieser Welt! ***
Wir sind so viele!! ****
Danke Dir, liebste HerzensSchwester Katharina für so Vieles! **
Danke Dir, liebste HerzensSchwester Anke für diesen LichtFunken, der das Feuer entzündet hat! **
Danke an alle, die mit uns, um uns und bei uns waren und sind! **
Danke an den so tief geliebten, für mich besonderen und einzigartigen Menschen, der so gern mit mir durch meine Träume tanzt ... Im Grunde des Herzens und der Seele - seit UrZeiten! **
Ein UmFeld voller Mut, Kraft & Vertrauen. Beflügelt. Danke schön. ** ** ** **
In Liebe, Alexandra Astrid, 25.11.15 * am VollMondinnenTag. ***
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